Die Schaustellerbranche

Fast alle Zirkusse in Deutschland sind Zeltzirkusse, die mit einem Festzelt von Ort zu Ort wandern. Diese Form des Zirkus geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Jahrhundert zurück und hat im Winter meist eine geräumige Halle zur Verfügung, in der das Zelt und alle zum Aufbau benötigten Geräte untergebracht sind.

Anzahl und Arten von Zirkussen in Deutschland

In Deutschland gibt es etwa 300 Wanderzirkusse. Kleine Zirkusse der ersten Kategorie sind beim Internationalen Zirkusverband registriert. Innerhalb dieses Dachverbandes gibt es regionale Zirkusverbände.

In der Saison 2009/2010 registrierte die FMC 266 Zirkusse der ersten Kategorie in Deutschland. Die zweite Kategorie - reisende Zirkusse mit reinen Live-Darbietungen - umfasst 31 Zirkusse. Außerdem gibt es in Deutschland vier Zirkusse, die nicht bei der FMC registriert sind. Außerdem gibt es drei reisende Theatertruppen, die ein Zirkusprogramm haben und sich steuerlich als Zirkus bezeichnen.

Manchmal überwintert der Zirkus in derselben Region, so dass das Publikum denselben Zirkus im selben Winter mehrmals sehen kann. Normalerweise wird ein Zirkusprogramm im Durchschnitt vier- oder fünfmal pro Woche aufgeführt, aber es gibt Extremfälle, in denen einige Zirkusse mehr als 10 Vorstellungen pro Woche geben.

Aufgrund der deutschen Wiedervereinigung und der darauf folgenden wirtschaftlichen Turbulenzen stellten viele Zirkusse nach dem Zusammenbruch der DDR (1990) und der anschließenden Kürzung der Subventionen ihren Betrieb ein. Heute geht man davon aus, dass sich Zirkusse durch Kasseneinnahmen und Sponsorengelder finanzieren und somit als selbsttragende Unternehmen eingestuft werden können, weshalb die Politik sie nicht mehr subventionieren will.

Zirkuseinnahmen

Zirkusse haben einen durchschnittlichen Umsatz von etwa 50 Millionen Euro pro Jahr. In der Kasinobranche ist der Betrag natürlich höher, ein Online-Kasino verdient die gleiche Summe pro Jahr, aber das kann nur bedeuten, dass der Zirkus nicht viel Geld braucht. Der Markt für Zirkusunterhaltung ist relativ stabil geblieben, die Zahl der Besucher liegt bei zwei bis drei Millionen pro Jahr.

Was die Gesamteinnahmen betrifft, so verkaufen die Zirkusse in der Regel durchschnittlich 70 Prozent ihrer Karten direkt an der Abendkasse, den Rest über Werbepartner (Plakate, Flyer). Sponsoring ist in Deutschland nicht so weit verbreitet wie in Frankreich und den Vereinigten Staaten.

Die Zirkusbranche beschäftigt 10.000 bis 12.000 Menschen in Vollzeit und weitere 3.000 in Teilzeit während der Saison. Der Großteil der Einnahmen stammt aus dem Kartenverkauf (etwa 70 Prozent), gefolgt von Werbung (20 Prozent). Sponsorengelder und Konzessionen machen nur einen kleinen Teil der Einnahmen aus.

In Deutschland ist jeder Zirkus selbst für seine Werbung und Promotion verantwortlich. Es gibt keine auf diesen Bereich spezialisierten Agenturen wie in den USA oder Frankreich. Die größten Zirkusse haben ihre eigenen internen Marketingabteilungen eingerichtet, die diese Aufgaben übernehmen. In einigen Fällen wird eine externe Werbeagentur mit der Entwicklung von Plakaten und Flyern beauftragt.

Fast alle deutschen Zirkusse sind heute im Internet mit einer eigenen Website vertreten, die sie selbst pflegen. Am erfolgreichsten sind dabei die Seiten, die den Online-Kartenverkauf anbieten. Auch zirkusbezogene Organisationen haben Websites eingerichtet, um für Zirkusaktivitäten in Deutschland zu werben (z.B. jugendzirkus, cirkus-zirkus).

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