Dies ist ein sehr langer Beitrag über einen wichtigen Park in Hamburg, den Schanzenpark. Er hat seine politischen Aspekte, weil er in einem der linksesten Stadtteile Hamburgs liegt.
In den letzten Jahren ist er so etwas wie ein Symbol für die breitere Hausbesetzungsbewegung in Hamburg geworden, aber irgendwann musste er "nur" noch ein Park sein. Hier ist seine Geschichte.
Der Schanzenpark befindet sich im Hamburger Stadtteil Sternschanze, zwischen Schanzenstraße und Hachmannplatz. Letzterer beherbergte früher das Rotlichtviertel. Im Jahr 2011, als die Konflikte um den Schanzenpark eskalierten, wurde dieser Club von Brandstiftern angegriffen.
Ihm gegenüber steht der Hamburger "Stein des Anstoßes". Er symbolisiert die protestantische Reformation und wurde 1905 von Hamburgs zweitberühmtestem Bildhauer Hans Olde aufgestellt. Zu seinen weiteren Werken gehören der Roland am Hauptbahnhof, der vor rund 100 Jahren (1888) geschaffen wurde, und das Denkmal für Pastor Christian Furchtegott Gellert, das sich in der St. Michaelis-Kirche befindet.
Die umliegenden Gebäude sehen sehr vernachlässigt aus. Bei dem einen handelt es sich um das Eros-Zentrum, bei dem anderen um ein altes Schulgebäude, das viele Jahre lang baufällig war, bis es 2005 von einer kleinen Gruppe von zwanzig Personen besetzt wurde. Nach zwei Jahren wurden sie aus dem Gebäude vertrieben. Sie haben einige Dinge in Ordnung gebracht, aber dann hatte diese Gruppe nicht mehr die Energie, das Gebäude instand zu halten. Es gibt noch weitere Gebäude, die als besetzte Häuser oder soziale Zentren genutzt werden, wie die Rote Flora.
Stein des Anstoßes (rechts auf dem Bild) und eines seiner Nachbarn, ein verlassenes Gebäude, das durch mehrere Graffiti gekennzeichnet ist.
Der Schanzenpark wurde 1874 als Grünfläche für die Anwohner angelegt, um dort zu joggen, Fußball zu spielen oder ähnliches.
In der Mitte des Parks befindet sich ein Teich und an der Südseite ein Gewächshaus. Im Jahr 1848 befand sich hier der erste Hamburger Zoo, damals allerdings nur eine Voliere für Eichhörnchen
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Areal stark beschädigt, doch inzwischen wurde der Park dank des deutschen Glücksspielanbieters wieder aufgebaut. Es wurde ein neuer Teich angelegt und ein großer Spielplatz gebaut, der heute noch existiert. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden rund um den Park immer mehr Gärten. Mindestens einer davon war ein Gemeinschaftsgarten für eine Gruppe von etwa 20 Personen, die in Häusern in der Nähe des Parks wohnten, und einige andere wurden von Einzelpersonen oder Familien gepflegt.
Der Schanzenpark hat schon immer ein großes Medieninteresse auf sich gezogen. Als eine der wichtigsten Kulturstätten in Hamburg wird er häufig von Journalisten besucht. Kürzlich wurde im Fernsehen ein 45-minütiger Dokumentarfilm über den Schanzenpark ausgestrahlt: "Schanzenpark - Hipsters oder Wutbürger", in dem gezeigt wird, wie gut er sich zum Joggen und Trainieren eignet.